"Pralles Leben, Jahrmarkt-Atmosphäre mit Gauklern und Komödianten. Das ist der Boden, dem die Werke William Shakespeares entsprossen sind. Folgerichtig empfängt das Theater Baden-Baden die Besucher der sommerlichen
Freilichtaufführung „Shakespeare in Love“ auf dem Marktplatz auch mit einem kleinen Jahrmarkt mit Karussell, Glücksspielen und Gaumenfreuden.
Eine wunderbare Einstimmung auf das Riesenspektakel, das sich im herrlichen Ambiente von Altem Dampfbad, Friedrichsbad und Florentinerberg abspielt. Ein Spektakel, das voller Witz, Klamauk und Slapstick steckt, intelligent gemacht ist und die Schauspieler zu Höchstleistungen treibt. Allen voran Kilian Bierwirth als Will Shakespeare und Clara-Luise Bauer als Viola de Lesseps alias Thomas Kent. Eine Traum-Besetzung.
„Shakespeare in Love“ basiert auf dem Drehbuch (Marc Norman, Tom Stoppard) zu dem mehrfach preisgekrönten Filmerfolg aus dem Jahr 1998. Die turbulente, erfrischend satirische Nabelschau der Film- und Theaterwelt nimmt die inneren und äußeren Konflikte dieses Metiers aufs Korn.
Zugleich erzählt das Stück eine herzzerreißende Liebesgeschichte, die auch in ihren erotischen Dimensionen erstaunlich freizügig dargestellt wird. (...) Pralles Komödianten-Leben, genüsslich überzeichnete Charaktere und ein Feuerwerk zündender Regieeinfälle zeichnen die Inszenierung von Lydia Bunk aus. Thorsten Bleich an Laute und Theorbe, Sabine Kreutzberger und Franziska Finkh an der Gambe und die Sängerin Juliane Blum versetzen das Publikum musikalisch in die Zeit der Renaissance.Zu den besonderen Effekten zählen ausgedehnte Fechtszenen mit Slapstick-Einlagen (Choreografie: Jan Lennart Krauter). Urkomisch, skurril und ungemein wandlungsfähig agierten auch Jonathan Bruckmeier, Michael Laricchia, Holger Stolz, Ron Spiess, Hendrik Pape und Patrick Schadenberg als mehr oder weniger dilettantische Theaterleute.In weiteren Rollen und üppigen, fantasievollen Kostümen von Bianca Deigner sind Catharina Kottmeier als Amme und Narr, Stefan Roschy als Lord Wessex sowie Sophia Platz als Königin Elisabeth zu erleben - und der Hund Tika. Der spielt deshalb mit, weil die Königin unbedingt einen Hund auf der Bühne sehen will. Eine wirkliche Rolle spielt er nicht. Er spielt nur sich selbst – so wie in dem Stück eben die Theaterwelt sich selbst spielt."