Henrik Ibsen

HEDDA GABLER



Regie: Lydia Bunk
Bühne: Bettina Meyer
Kostüme: Bianca Deigner
Dramaturgie: Rüdiger Bering

mit Janna Horstmann (Hedda Gabler), Victor Calero (Jörgen Tesman), Martin Hohner (Ejlert Løvborg), Holger Kunkel (Assessor Brack), Stefanie Mrachacz (Frau Elvsted)
> >  Weitere Infos auf www.theater.freiburg.de

 Fotos: Britt Schilling



„Zeitgeistlos begeistert“
Hedda – Ibsens Gefangene an Leib und Seele – tritt hier, in dieser zeitgeistlos begeisterten Inszenierung als schöne Spielerin auf, vor der man zu viel Angst empfindet, um sie beschützen zu wollen. (…) Im bewegten Gesicht von Janna Horstmann spiegelt sich das ganze Ausdrucksrepertoire, das in dieser einzigartigen Frauenrolle verborgen liegt: von anziehender Bosheit über hilfesuchende Verzweiflung bis zum ekstatischen Wahn. Vor allem aber lässt Bunk ihre Hauptdarstellerin wie selbstverständlich als kraftvoll Sinnliche auftreten, die ihre Kleider auf offener Bühne wechselt, als sei das nicht ihr Problem, als müsste nicht sie, sondern wer ihre nackten Brüste betrachtet, daran leiden.

Simon Strauß in der FAZ


„In Schönheit sterben“
(…) Ebenseo ansprechend: die Batterie weißer Blumen, die eine mit Leder gepolsterte Rundbank dekorieren. Wenn sich Hedda am Anfang auf dieser Bank ausstreckt, hat man für einen Augenblick die Assoziation, sie läge im Grab- was sie am Ende ja auch tut. Auf den ersten Blick befremdlich ist eine Glasvitrine, in der wie ein Museumsstück ein sehr ungewöhnliches Kleid hängt. Als Heddas früherer Geliebter Ejlert Lövborg auftaucht, tritt sie die Flucht in diesen schmalen Glaskasten an. Und es kommt zu einer der ungewöhnlichsten Liebesszenen, die man auf dem Theater gesehen hat: Durch die Scheibe kommen sich die beiden nahe, wie es näher nicht geht. Und doch sind sie getrennt – für immer.
(…) Doch während der Schuß ertönt, haben sich Tesman und Thea schon zu einem neuen Paar zusammengetan. Heddas Scheitern reicht über den Tod hinaus: so der deprimierende Befund dieser Inszenierung mit einem Ensemble, das man lange nicht so stark gesehen hat.

Badische Zeitung